Was ist eine Ergotherapie?

Kompetenz und Selbstwirksamkeit – Grundvoraussetzungen für Lebensqualität

Lebensqualität: das erfahren wir durch die erfolgreiche Teilhabe am Leben in allen seinen Bereichen. Und das ist auch das herausragende Ziel aller ergotherapeutischer Behandlungen.

• Erfolgreiche Teilhabe am Leben zusammen mit anderen Menschen gibt uns das Gefühl des Dazugehörens und der Anerkennung als Person.
• Erfolgreiche Teilhabe ermöglicht eine fortwährende Verbesserung und Ausweitung unserer Fertigkeiten in allen Lebensbereichen.
• Erfolgreiche Teilhabe fördert die die Weiterentwicklung psychologischer, emotionaler und motorischer Fertigkeiten.
• Erfolgreiche Teilhabe gibt dem Leben Sinn und Zweck, erhöht Lebensqualität und Zufriedenheit.

Weil wir Menschen von Natur aus handelnde Wesen sind, ist die aktive und erfolgreiche Teilhabe von zentraler Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen. Ergotherapeuten sehen den Menschen ganzheitlich, berücksichtigen die vielschichtigen Beziehungen zwischen seiner Umwelt und seinen Aktivitäten. Sie kennen sich mit einer Vielfalt (arbeits-)medizinischer, sozialwissenschaftlicher und handlungorientierter Methoden aus und berücksichtigen bei Betätigungsproblemen alle Faktoren um eine erfolgreiche Teilhabe zu ermöglichen.

Doch oft scheitern die besten therapeutischen Ansätze an der Tatsache, dass vieles nicht in den Alltag übertragen wird was in der Praxis geübt und erprobt wurde. Viele gut gemeinte Tipps und Tricks bringen wenig oder nichts, weil sie einfach nicht eingehalten werden können.

• man erinnert sich nicht mehr daran, oder man findet keine Zeit.
• man hat schon wieder zu schnell reagiert und etwas getan oder gesagt und erst hinterher ist einem klar geworden, dass man etwas anderes hätte tun wollen.
• man kann sich einfach nicht aufraffen eine Übung zu machen oder die vereinbarte Aufgabe zu erledigen.

Und so vergeht die Zeit. Man übt in der Praxis, nimmt sich ganz fest vor in der Zukunft zuverlässiger zu sein und schafft es dann doch nicht. Sei es wegen mangelnder Konzentration, zu hoher Impulsivität, weil Motivation und Durchhaltevermögen nicht ausreichen, weil andere Dinge wichtiger erscheinen oder drängen, weil man einfach die Zeit dafür nicht aufzubringen vermag, weil einen gerade Ängste plagen, weil man nicht über seinen Schatten springen kann und vieles mehr.

Meine MitarbeiterInnen und ich haben uns zum Ziel gesetzt, die Grundlagen zu schaffen damit therapeutische Maßnahmen wirklich greifen und die Menschen die erlernten Methoden in ihren Alltag integrieren können. Das betrifft nicht nur die Ergotherapie, sondern sämtliche Bereiche in denen daran gearbeitet wird Menschen eine bessere Teilhabe am Leben zu ermöglichen.

Als ich 2006 anfing Biofeedback und Neurofeedback in meine Arbeit zu integrieren, zeigte sich bald, dass diese Methoden schnell und nachhaltig den Menschen geholfen haben. Sie haben meinen Patienten ermöglicht von allen anderen therapeutischen Methoden mehr zu profitieren. Denn viele der oben angeführten Hinderungsgründe wurden auf einmal weniger oder verschwanden ganz. Das Resultat waren eine verbesserte Handlungsfähigkeit im Alltag, eine bessere gesellschaftliche Teilhabe und eine erhöhte Lebensqualität.

Traditionelle ergotherapeutische Vorgehensweisen, die wir weiterhin anbieten, ergänzen wir deshalb mit Biofeedback, Neurofeedback und Neurostimulation, denn wir sind davon überzeugt, dass die verbesserte Ausdauer, Konzentration, Planungsfähigkeit und Selbstregulation, die dadurch erworben werden können, für viele Menschen die Grundlage darstellen um die Ziele der Ergotherapie (siehe untenstehende Definition) zu erreichen.

„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“ (DVE 08/2007)